Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass viele Erkrankungen durch ein Übermaß an Stress entstehen. Der Körper reagiert darauf mit psychischen Symptomen oder mit Schmerzen, die von den Ärzten häufig als psychosomatische Erkrankungen ausgemacht werden. Die betroffenen Mitarbeiter fallen durch Krankschreibungen aus und der Arbeitgeber muss – zumindest für die ersten sechs Wochen – ihren Lohn weiter zahlen, ohne dafür eine Gegenleistung zu bekommen. Die Ausfälle sorgen noch zudem dafür, dass die Leistungsfähigkeit einzelner Abteilungen oder des gesamten Unternehmens spürbar reduziert wird.
Verschobene Work-Live-Balance – Burnout-Syndrom droht
Vor allem seine besonders engagierten Mitarbeiter sollte man gut im Auge behalten. Fällt jemand durch ein Übermaß an „freiwilligen“ Überstunden auf, dann kann es sein, dass er durch die Flut seiner Aufgaben komplett überfordert ist. Kommt dann noch ein sozialer Rückzug hinzu, ist ein Check der Ursachen dringend angeraten, denn hier droht ein Burnout-Syndrom. Der Begriff ist vom englischen Wort für Ausbrennen abgeleitet und zeigt an, dass die Leistungsreserven des betroffenen Mitarbeiters zu Ende gehen.
Ist das der Fall, droht eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit. Die Statistiken der Ärzte und Krankenkassen weisen aus, dass hier mit Krankschreibungen zu rechnen ist, die im Durchschnitt ein halbes Jahr ausmachen. Hinzu kommt, dass die Betroffenen auffällige psychische Veränderungen zeigen, die das Arbeitsklima eines ganzen Teams erheblich belasten können. Sie sind schon im Vorfeld nicht mehr stressresistent und können schon auf die kleinste Kritik entgegen ihrer sonstigen Verhaltensweise aggressiv reagieren. Dadurch kommt es zu Spannungen unter den Kollegen, die sich negativ auf die Effizienz des gesamten Teams auswirken.
Mit gezielten Maßnahmen vorbeugen
Wer als Unternehmer dauerhaft solchen Erscheinungen vorbeugen möchte, der sollte seinen Mitarbeitern einen gesunden Wechsel zwischen Arbeit und Freizeit bieten. Auf eine Phase der Anspannung durch Termindruck sollte eine ruhigere Phase folgen, in der die Mitarbeiter neue Kräfte sammeln können. Fallen Mitarbeiter in der oben beschriebenen Form auf, sollte man als Chef das direkte und vertrauliche Gespräch suchen und für die notwendige Entlastung der Betroffenen sorgen. Dabei „macht der Ton die Musik“, denn in fortgeschrittenen Stadien reagieren die Betroffenen sehr empfindlich.
Eine Möglichkeit, seine Mitarbeiter bei der Schaffung einer individuellen Work-Live-Balance zu unterstützen, stellen flexible Arbeitszeiten dar, wenn sie sich denn unter Beachtung der betrieblichen Abläufe machen lassen. Damit bekommen die Arbeitnehmer die Chance, ihren Hobbys nachgehen zu können, ohne dafür jedes Mal einen Urlaubstag „opfern“ zu müssen. Außerdem sinkt dadurch der Krankenstand, denn ein Unwohlsein kann auch einmal ohne Krankenschein durch den Abbau von Stundenguthaben auskuriert werden.